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Unser Wirtschaftslexikon für Schülerinnen und Schüler erklärt komplexe Begriffe aus der Wirtschaftswelt einfach und verständlich. Wenn dir ein Begriff fehlt, über den du gern noch mehr wissen möchtest, kontaktiere uns einfach über das Kontaktformular oder schreibe eine E-Mail an redaktion@unternehmergeist-macht-schule.de und wir nehmen den Begriff in unser Lexikon auf!

Soziale Marktwirtschaft

Die soziale Marktwirtschaft lässt sich gut mit einem sportlichen Wettkampf, zum Beispiel einem 100-Meter-Lauf, vergleichen. Der Beste soll den Lauf gewinnen. Der Ehrgeiz stachelt die Läufer an, noch schneller zu laufen als ihre Konkurrenten. Nur so können sie ihre Leistung ständig verbessern. Damit es aber bei allem Leistungsdenken noch ein fairer Wettkampf bleibt, müssen sich alle an gewisse Regeln der Fairness halten, die vom Schiedsrichter überwacht werden.

Das Konzept der sozialen Marktwirtschaft geht zurück auf Ludwig Ehrhard, den ersten Wirtschaftsminister und späteren Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Seine Idee war, die sozial unerwünschten Faktoren einer freien Marktwirtschaft abzufedern und allen Bürgern eine soziale Grundsicherung zu ermöglichen. Der Staat übernimmt dabei die Rolle des Schiedsrichters. Das heißt er kontrolliert und reguliert das wirtschaftliche Geschehen. Er schafft sozusagen einen sozialen rechtlichen Rahmen, innerhalb dessen sich das wirtschaftliche Handeln abspielen kann.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • Das Recht eines jeden Bürgers, ein selbstständiges Gewerbe zu gründen
  • Das Recht Vereinigungen zu bilden, welche die sozialen Interessen der Arbeiter vertreten
  • Die Fusionskontrolle, die verhindert, dass sich einige wenige große Unternehmen am Markt ein Monopol übernehmen
  • Sozialpolitische Leistungen, die vor allem Alte, Kranke und Arbeitslose unterstützen

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird in Deutschland dieses Konzept der sozialen Marktwirtschaft verfolgt.

Es gelten zwei wesentliche Grundsätze:

Am Markt sollen Wettbewerb und Leistungsdenken zu steter Innovation und Fortschritt führen. Einkommen und Gewinn werden nach individueller Leistung verteilt, die Konsummöglichkeiten sollen beständig erweitert werden. Gleichzeitig sollen gewisse Regeln für einen sozialen Ausgleich sorgen. Alte und Kranke, die kein Einkommen mehr erwirtschaften können, haben Anspruch auf eine soziale Absicherung. Das Ziel ist eine Balance herzustellen zwischen größtmöglichem Wohlstand und bestmöglicher sozialer Absicherung.