Inhalt

Wir stellen die verschiedenen Projektarten ausführlich mit Beispielen aus der Praxis vor

Projektarbeit

Mittlerweile wird an nahezu jeder Schule Projektarbeit praktiziert. Das geschieht auf unterschiedliche Art und Weise: im Rahmen von Projektwochen, in Form von außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaften oder als Teil des regulären Unterrichts. Für Projektarbeiten der ökonomischen Bildung oder der Entrepreneurship Education (Gründerlehre) gibt es dabei viele denkbare Projektthemen: z.B. die Erkundung, Beschreibung und Bewertung eines bekannten Unternehmens, die Entwicklung einer eigenen Geschäftsidee, aber auch die Entwicklung einer technischen Neuerung einschließlich Prototyp oder die Gründung und Führung einer Schülerfirma.

Die TheoPrax-Projektarbeiten sind mehrheitlich unterrichtsintegrierte Projektarbeiten. Schülerteams erledigen den Auftrag eines Auftraggebers (einer Firma, Kommune oder Forschungseinrichtung), für den sie zuvor ein Angebot zu inhaltlichen, zeitlichen und finanziellen Aspekten erarbeitet und abgegeben haben (Auswahlbeispiele: die Erstellung eines innovativen und nachhaltigen Verkehrskonzeptes für einen Innenstadtbereich, die Erstellung einer Stadtführungs-App, der Bau eines Prototypen für Bioschaumnester für Fledermäuse, der Bau kleiner handlicher Sonnenuhren als Verkaufswerbung, etc.).

Ziel jeder Projektarbeit ist ein handlungsorientierter Unterricht, wobei körperliche und geistige Arbeit sowie Teamwork gefragt sind und möglichst alle Sinne angesprochen werden sollen. Sinn und Zweck der Projektarbeit sind zudem die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler, die zu eigeninitiativem Lernen motiviert werden sollen.

Projektarbeit im Rahmen der ökonomischen Bildung oder Gründerlehre soll

  • Schülern/-innen wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln;
  • das Problemlösungsverhalten von Schülern/-innen stärken;
  • Schüler/innen zu unternehmerischem Denken und Handeln animieren;
  • Unternehmergeist bei Schülern/-innen wecken.

Projektarbeit ist weitgehend durch die Eigenverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler bestimmt. Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler begegnen sich nicht selten auf gleicher Augenhöhe.

Die Rolle des Betreuers in der Projektarbeit ist in der Regel die eines Beobachters, Helfers und Lernbegleiters, der nicht mehr Experte und „Allwissender“ sein muss, sondern eher Berater oder Impulsgeber sein soll.

Lehrerinnen und Lehrer sind anfangs häufig verunsichert, wenn sie Projektarbeiten benoten sollen. Teamarbeit und handlungsorientierter Unterricht sind oftmals nur schwer in individuellen Noten zu erfassen. TheoPrax zeigt hier beispielsweise Möglichkeiten auf, die Lehrerinnen und Lehrer die Benotung erleichtern (Fachwissen bzw. die Methodenkompetenz sowie die soziale (z. B. Kommunikation) und personale Kompetenz).

Aufgaben des schulischen Betreuers

Bei Projektarbeiten im Zusammenspiel mit externen Veranstaltern wie z. B. TheoPrax sollten Lehrerinnen und Lehrer die Projektinhalte vorab mit den Organisatoren besprechen. Dabei sollte geklärt werden: Was erwarten die Schülerinnen und Schüler? Welche konkreten Praxiserfahrungen könnten sie besonders interessieren? Welche sind besonders geeignet, die angestrebten pädagogischen Ziele zu erreichen?

Unterstützung durch die Schulleitung

Projektarbeit findet oft im Rahmen einer Projektwoche der gesamten Schule statt, die – als Alternative zum Fachunterricht – entsprechend organisiert und vorbereitet sein muss.

Bei Projektarbeiten im Zusammenspiel mit externen Veranstaltern müssen Schülerinnen und Schüler sowie begleitende Lehrerinnen und Lehrer, falls Unterrichtszeiten betroffen sind, freigestellt werden.

Die Schulleitung kann Projektarbeiten durch folgende Maßnahmen unterstützen:

  • Reduzierung oder Aufhebung des Stundentakts z. B. bei einer TheoPrax-Projektarbeit
  • Blockunterricht
  • unbürokratische Genehmigungen zu Exkursionen
  • Anerkennung des oft erheblichen Engagements der Lehrerinnen und Lehrer, die z. B. eine TheoPrax-Projektarbeit im regulären Unterricht durchführen

Praxistipps

Besondere Erfolgsfaktoren

  • Sorgen Sie immer für eine gute, ausreichende und von allen verstandene Kommunikation im Projektteam, ggf. auch mit einem Auftraggeber.
  • Sorgen Sie für Transparenz aller Arbeitsschritte: Woher wissen alle Beteiligten eines Teams, wann wer was macht oder gemacht hat? Wann und wie werden Arbeitsergebnisse weitergegeben? Werden Fehler kommuniziert und verbessert?
  • Stellen Sie von Anfang Regeln auf, um Kommunikationskonflikte zu vermeiden.
  • Ermutigen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zu Kreativität, Entscheidungsfreudigkeit und einem gewissen Maß an Risikobereitschaft.

Organisation des Schulalltags

  • Klären Sie ggf. versicherungstechnische Fragen (z. B. bei Fahrten).

Arbeitshilfen

TheoPrax-Multiplikatorenschulungen in Bayern

Multiplikatorenschulung zur Projektarbeit mit außerschulischen Partnern. Zur Multiplikatorenschulung:
www.theo-prax.de

Publikationen

Schulprojekte managen – TheoPrax-Methodik in Aus- und Weiterbildung

Unterrichtsintegrierte und benotbare Projektarbeit mit Ernstcharakter. Zu Schulprojekte managen:
www.theo-prax.de

Projektarbeit mit Ernstcharakter

Handbuch für die Aus- und Weiterbildung in Schule und Hochschule. Zu Projektarbeit mit Ernstcharakter:
www.theo-prax.de

TheoPrax - Bausteine für Lernende Organisationen - Projektarbeit in Aus- und Weiterbildung

Unterrichtsintegrierte und benotbare Projektarbeit mit Ernstcharakter. Zu den Bausteinen:
www.theo-prax.de

Zur Creative Commons Lizenz-Seite - Seite öffnet in neuem Fenster

Der Artikeltext auf dieser Seite steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.