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Praxiskontakte

Service

Zur Vorbereitung und Durchführung von Praxiskontakten gibt es einige Praxishilfen.

Arbeitshilfen

Vorbereitung von Praxiskontakten

Praxiskontakte wirken nicht von allein. Wichtig ist die systematische Verknüpfung von Theorie und Praxis. Das bedeutet, dass sich Lehrerinnen und Lehrer im Vorfeld (z. B. im Rahmen einer Halbjahresplanung) Gedanken darüber machen müssen, zu welchem Zweck (Einführung in ein Thema, Überprüfung des bereits Gelernten usw.) und zu welchem Zeitpunkt ein Praxiskontakt in das Lerngeschehen eingebaut werden soll, welche Aspekte hierbei im Vordergrund stehen sollen, welche theoretischen Kenntnisse entsprechend zu vermitteln sind, wie die Nachbereitung aussehen muss usw.

Wichtig ist soweit möglich - die zielgerichtete Steuerung von Praxiskontakten. Immerhin: Die Wirklichkeit ist, anders als eine Unterrichtssituation, nicht didaktisch aufbereitet. Das führt erfahrungsgemäß dazu, dass Schülerinnen und Schüler durch die Vielfalt der Eindrücke überfordert sind und schlicht abgelenkt werden. Effekt: Sie beobachten und speichern Dinge, die in keinem Zusammenhang zum gewünschten Erkenntnisgewinn stehen. Um der Beliebigkeit der Wahrnehmungen vorzubeugen, müssen Schülerinnen und Schüler auf alle Praxiskontakte gründlich vorbereitet werden, in erster Linie mit einem Katalog klarer Beobachtungsaufgaben oder festgelegter Fragen an ganz bestimmte Gesprächspartner. Auch die Praxiskontaktpartner müssen vorbereitet sein. Sie müssen vor allem über den Kenntnisstand der Schülerinnen und Schüler informiert sein, weil diese ansonsten Eindrücke oder Aussagen von Experten nicht erfassen können.

Nachbereitung von Praxiskontakten

Hier geht es zunächst einmal darum, die „Ernte einzufahren“: Was konnten die Schülerinnen und Schüler aus den Praxiskontakten “mitnehmen”? Zentrale Fragen im Themenkreis „Unternehmergeist“ sind:

  • Welche Erfahrungen haben sie gemacht?
  • Welche Informationen haben sie erhalten?
  • Wie passen diese Informationen und Erfahrungen in den bisherigen Unterricht?
  • Was bedeuten sie für die Fortführung des Unterrichts?
  • Welche wirtschaftlichen Zusammenhänge haben sie erkannt?
  • Welches Unternehmerbild hatten die Schülerinnen und Schüler zuvor, welches haben sie danach?
  • Wie sind ihnen die Bedeutung unternehmerischen Entscheidens, die damit verbundenen Risiken und die Verantwortung eines Unternehmers deutlich geworden?
  • Warum ist das Unternehmersein für sie ein mögliches Berufsziel? Warum nicht?

Organisation von Praxiskontakten

Falls Lehrerinnen oder Lehrer keine Unternehmen im regionalen Umfeld kennen: Kontakte zu Unternehmerinnen oder Unternehmern können die Industrie- und Handelskammern (Industrie, Handel, Dienstleistungen) oder Handwerkskammern (Handwerk) vor Ort herstellen. Sie können auch bei der Suche nach passenden Referenten für bestimmte Themen oder Problemstellungen helfen. Hier können langfristige Kooperationsvereinbarungen mit externen Partnern (z.B. einzelne Unternehmen, Verband, IHK) sinnvoll sein. Kontakte stellen z.B. auch Infotage der Berufskollegs her.

Quelle: Praxiskontakte - Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft. Braunschweig 2005.

Unternehmer als positive Rollenvorbilder

Um Jugendliche für die Themen Unternehmertum, Selbständigkeit und Existenzgründung zu sensibilisieren, können Schulen „echte“ Unternehmer/innen zu Fragerunden einladen. Mit dem Projekt „Schülerinnen begegnen Unternehmerinnen und Schüler begegnen Unternehmern“ hat das BMWK gemeinsam mit dem Projektträger, dem Steinbeis-Innovationszentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim, sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Rahmen diese Projektes wurde eine Unternehmer-Datenbank aufgebaut. Alle Unternehmer/innen, die sich in dieser Datenbank befinden, haben bereits an Unternehmergesprächen teilgenommen bzw. sich dazu bereit erklärt, für solche Unternehmergespräche mit interessierten Schulen zur Verfügung zu stehen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Begegnungen nur dann ein Gewinn für beide Seiten sind, wenn die Schülerinnen und Schüler sich gut auf diese Veranstaltung vorbereiten. Dafür wurde das Handbuch Wegweiser Unternehmergespräche (PDF, 951 KB) erarbeitet, das von den Schulen für die Vorbereitung genutzt werden sollte. Vor allem ist es wichtig, dass seitens der Schulen die Fragen an die Unternehmerin und den Unternehmer erarbeitet werden – nur so kann eine lebendige Veranstaltung gelingen.

Diese Realbegegnungen mit Unternehmerinnen und Unternehmern ermöglichen den Austausch mit positiven Rollenvorbildern. Interessenten können sich aus der Datenbank eine interessante Unternehmerin sowie einen spannenden Unternehmer aus ihrer Umgebung aussuchen, diese direkt über das Kontaktfeld kontaktieren und für zwei Schulstunden zu sich in die Schule einladen. Nach einer gemeinsamen Begrüßung gehen die Mädchen mit der Unternehmerin in einen Raum und stellen ihre vorbereiteten Fragen, die Jungs analog dazu mit dem männlichen Gast. Am Ende werden die Erfahrungen beider Gespräche nochmals in einer kurzen gemeinsamen Feedback-Runde rekapituliert.

Die Vorteile: Die Schulen ersparen sich aufwändige Recherche- und Akquise-Arbeit und können auf Unternehmer zurückgreifen, die positive Rollenvorbilder sind und die teilnehmenden Schüler nachhaltig beeindrucken konnten.

Bei Fragen zum Projekt steht der Projektträger, das Steinbeis-Innovationszentrum Unternehmensentwicklung an der Hochschule Pforzheim, per E-Mail zur Verfügung – hier wird Ihnen gerne auch mit Tipps und Erfahrungen aus der Praxis weitergeholfen.

Publikationen

Internetportal „Unternehmergeist in die Schulen“

Hier finden Sie eine Auswahl von Hilfen für Praxiskontakte:

Unternehmensbeschreibung im Rahmen einer Betriebserkundung

Schülerhinweise für eine Betriebserkundung

GründerKlasse 3: Praxiskontakte mit der Wirtschaft

Praxiskontakte können die Kluft zwischen Schule und dem „eigentlichen“ Leben schließen. Rund um das Thema „Unternehmergeist“ sollen Praxiskontakte mit Unternehmen einen lebendigen Zugang zum Thema „Selbständigkeit“ schaffen, eine Vorstellung davon vermitteln, was es heißt, Unternehmer/-in zu sein, unternehmerisches Denken und Handeln fördern, theoretisches Wirtschafts- und Unternehmenswissen konkretisieren und nicht zuletzt Kontakte zu möglichen Ausbildungsbetrieben vermitteln. Dazu hilft die GründerKlasse 3 durch:

  • Organisation von Praxiskontakten
  • Betriebsbesichtigung, Betriebserkundung, Unternehmergespräch
  • Betriebserkundung: Praxistipps
  • Betriebserkundung: Schülerhinweise
  • Unternehmensbeschreibung
  • Unternehmerbeobachtung
  • Unternehmerbefragung
  • Unternehmertyp: Ja oder nein?
  • Unternehmen und Umfeld
  • Initiativen, die Praxiskontakte vermitteln (Auswahl)

GründerKlasse 3: Praxiskontakte mit der Wirtschaft

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