Inhalt

Experimente

Umsetzung

Phase 1: Spielsituation erläutern

Wer übernimmt welche Rolle? Wie sind die Spielregeln? Welches Problem muss gelöst werden? In dieser Phase vermitteln die Lehrpersonen ihren Schülerinnen und Schülern das Setting des Spiels. Dazu zählen Informationen über die agierenden Personen sowie die Rahmenbedingungen, die der Spielaufbau vorgibt. Mit diesen Spielgerüst können sie nun die Problemstellung der Spielsituation erfassen und sich in den folgenden Phasen eigenständig für Problemlösungen entscheiden und diese ausprobieren. Die Spielregeln und die Spielsituation sollten so offen gestaltet sein, dass sie mehrere Entscheidungsoptionen mit unterschiedlichen Kosten- und Nutzen-Konsequenzen ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler sollten das Problem, das sie lösen sollen, aus persönlicher Anschauung oder „Betroffenheit“ kennen und nachvollziehen können. Dazu kann man als Betreuer im Vorfeld die richtigen Anreize schaffen, indem man sie z.B. reale Gegenstände kaufen oder tauschen lässt.

Phase 2: Strategie finden

Welche Entscheidungsvarianten kommen in Frage? Welche hat wie viel Aussicht auf Erfolg? In dieser Phase geht es für die Schülerinnen und Schüler darum, das Spielsetting zu verstehen. Das bedeutet für sie in der Regel, mehrere Entscheidungsvarianten zu durchdenken, deren Resultate wesentlich von den Entscheidungen der Mitspieler abhängen. Die besondere Herausforderung für Schülerinnen und Schüler liegt dabei darin, Mitspieler ein- und die Erfolgswahrscheinlichkeiten eigener Entscheidungen abzuschätzen. Am Ende dieser Phase steht die Entscheidung der Schüler für eine bestimmte Strategie, die sie dann in der Spielphase umsetzen werden. Die Aufgabe der Lehrerin oder des Lehrers in dieser Phase ist, die Spieler zu Fragen des Spiels zu beraten und den Spielverlauf und die Entscheidungsfindung zu beobachten. Wichtig sind hier die Beweggründe der Schülerinnen und Schüler, die aus ihrer Sicht bestehenden Vor- und Nachteile sowie die sich hieraus ergebenden Konsequenzen. Diese müssen Sie als Lehrpersonen beim abschließenden Vergleich mit der Theorie auf- und mit der Theorie abgleichen.

Phase 3: Entscheidungen treffen

Wie verhalten sich die Mitspieler? Welche Entscheidungen und Verhaltensweisen entsprechen der Strategie? Wenn die Würfel für eine bestimmte Strategie gefallen sind, beginnt die heiße Phase des ökonomischen Experiments: Schülerinnen und Schüler treffen ihre Entscheidungen im konkreten Spielverlauf. Lehrerinnen oder Lehrer leiten das Spiel als Moderatoren. Die Schüler sind zugleich Akteure und Beobachter. Auf der einen Seite agieren sie in ihrer zugewiesenen Rolle, entwickeln Verhaltensideen und treffen Entscheidungen. Auf der anderen Seite sind diese Entscheidungen nahezu immer abhängig von den Handlungen der Mitspieler, die für sie nicht vorhersehbar sind.

Phase 4: Ergebnisse zusammentragen

Wer hat welche Entscheidungen getroffen? Warum? In dieser Phase wird die Ernte eingefahren: Wer hat sich wie verhalten? Aus welchem Grund? Die Betrachtung der eigenen Verhaltensweisen soll Schülerinnen und Schülern in der Folgephase dabei helfen, die theoretischen Ansätze der Lehrbuchökonomie herzuleiten und zu verstehen. Für das Sammeln und Protokollieren der Ergebnisse reicht meist ein Blatt Papier.

Phase 5: Empirie mit Theorie vergleichen

Stimmt das „erspielte“ Verhalten mit dem überein, was die Theorie voraussagt? Wenn nicht: Warum nicht? Die abschließende Phase dient dem Vergleich von Empirie und Theorie. Das Experiment kann als Test der Theorie angesehen werden. Abweichungen zwischen Experiment und Theorie sind in der Regel übrigens eine didaktische Bereicherung: Sie geben Anlass, über die Aussagekraft, Konstruktion und Überprüfung von wissenschaftlichen Theorien nachzudenken. Dabei lässt sich die Abweichung zwischen theoretischer Voraussage und Experimentverlauf womöglich dadurch erklären, dass die Voraussetzung für die Theorie im Experiment nicht erfüllt gewesen sind.

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