SrOnlyNavigation

Inhalt

15.11.2022

Bundeswirtschaftsministerium zeichnet Schülerfirmen aus

Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums für Digitale Wirtschaft und Start-ups sowie Vorsitzende des BMWK-Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“, zeichnet elf Schülerfirmen aus.

„Top Start-ups in der Schule“: Unter diesem Motto hat Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundeswirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Start-ups sowie Vorsitzende des BMWK-Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“, am 14. November in Berlin elf Schülerfirmen ausgezeichnet. Alle Start-ups der Schülerinnen und Schüler hatten bei Landes- und Bundeswettbewerben verschiedener Initiativen bereits vordere Plätze belegt. Nun erhielten diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sich besonders sozialen oder ökologischen Projekten verschrieben haben, eine erneute Auszeichnung. „Es ist großartig, mit diesen kreativen, jungen Menschen zusammenzukommen und ihre Leidenschaft zu sehen, mit der sie ihre Projekte angehen“, sagte Christmann am Rande der Veranstaltung.

Unter den ausgezeichneten Schülerfirmen war zum Beispiel „The Green Club“, die Schülerfirma des Gymnasiums an der Wolfskuhle aus Essen. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den Alltag der gesamten Schulgemeinschaft nachhaltiger zu gestalten. Über vielfältige Wege und Teilprojekte erreicht „The Green Club“ seit der Gründung im Februar 2019 Menschen im eigenen Stadtteil und vielleicht auch darüber hinaus: Aktuell arbeiten die Schülerinnen und Schüler im zugehörigen Projektkurs ein neues Konzept für die Vermarktung fairer und nachhaltiger Kleidung aus. Dazu gehört auch ein eigener Webshop, um nachhaltige Schreibwaren in der Schulgemeinschaft zu etablieren. Teile der Umsätze sollen zum Beispiel in ein Solarprojekt investiert werden oder für das Pflanzen von Bäumen. Seit Beginn 2020 ist "The Green Club" zudem institutionelles Mitglied in der Solargenossenschaft Essen.

Als Ein-Mann-Team ist der Schüler Liam Kastner aus Karlsruhe mit seiner Schülerfirma Mozz angereist. „Unser Zuhause sollte ein Ort sein, an dem wir gefahrlos abschalten und stressfrei durchatmen können“, sagt er. Dem sei aber nicht so. Innenräume seien meistens kahl und die Luftqualität viermal so schlecht wie im Freien und das alles, obwohl wir circa 87 Prozent unserer Zeit in Räumen verbrächten. Deswegen hat er zusammen mit seinem Geschäftspartner Fabian Kern – größtenteils außerhalb der Schule – einen Luftreiniger entwickelt, der mithilfe eines speziellen Mooses das Raumklima verbessert. Die Luft wird gezielt über die Spitzen der Pflanzen geleitet, damit nimmt das Moos den Feinstaub aus der Luft auf, und produziert durch Fotosynthese frischen Sauerstoff. Um das richtige Gewächs zu finden, hat er unter Laborbedingungen aufwendige Messungen durchgeführt. Das Ergebnis: Platz drei beim Wettbewerb „Jugend gründet“ und eine Auszeichnung der Vorsitzenden des BMWK-Initiativkreises „Unternehmergeist in die Schulen“, Dr. Anna Christmann.

Mit nachhaltig ökologischen oder sozialen Themen haben sich alle der am 14. November ausgezeichneten Schülerfirmen befasst. Die Firma UpBag vom Landkreis-Gymnasium St. Annen produziert zum Beispiel moderne Taschen unter Verwendung alter Materialien und setzt sich damit gegen die Wegwerfmentalität ein. Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule in Kleinmachnow kämpfen gegen den Plastikwahn und verkaufen mit ihrer Firma Basics Unverpackt Biolebensmittel – natürlich unverpackt. Das Team Unique Nature von der John-F.-Kennedy-Schule aus Esslingen hat eine plastikfreie und recyclebare Folie für die Agrarwirtschaft entwickelt, die die Böden nicht schädigt, sondern stattdessen wichtige Mineralien freisetzt. ZweiWegGlas von der Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule in Potsdam kreiert Lampen aus alten Flaschen. Und das Team Jordan Drovers by R.a.Goethe von der Staatliche Gemeinschaftsschule Johann Wolfgang von Goethe in Schalkau entwickelt und produziert inklusive Mode für Rollstuhlfahrende.

Engagierte Lehrkräfte und frühzeitiges Vermitteln von unternehmerischen Fähigkeiten sind entscheidend

Der Einfallsreichtum beeindruckte auch die Vorsitzende des BMWK-Initiativkreises: „Es kann gar nicht genug solcher Aktivitäten geben“, so Christmann. „Da, wo engagierte Lehrkräfte dahinterstehen, sind auch die Schülerinnen und Schüler Feuer und Flamme. Sie sind begeistert von ihren Projekten. Man kann gar nicht genug Reichweite haben, um junge Menschen für das Engagement in einer Schülerfirma zu begeistern.“

Im Rahmen der Veranstaltung wurdne auch die Ergebnisse der Blitzumfrage vorgestellt, die IW Junior, Mitglied des Initiativkreises, unter Schülerinnen und Schülern ab 16 Jahren durchgeführt hat. Demnach wünschen sich 84 Prozent der Befragten, mehr über das Thema Unternehmensgründung zu erfahren. 47 Prozent von ihnen können sich vorstellen, später einmal ein Unternehmen zu gründen. 30 Prozent der Befragten haben bereits erste Unternehmensideen. Etwa jeder Zehnte kann sich vorstellen, eine ganz konkrete Idee umzusetzen.

Die ausgezeichneten Schülerfirmen und ihre Geschäftsmodelle im Einzelnen:

  • Basics Unverpackt, Freie Waldorfschule Kleinmachnow: verkauft unverpackte Lebensmittel
  • Carducation, Eichendorffschule, Kelkheim: Produzieren Kartenspiele, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme thematisieren.
  • Jordan Drovers by R.a.Goethe, Staatliche Gemeinschaftsschule Johann Wolfgang von Goethe, Schalkau: Entwicklung und Herstellung inklusiver Mode für Rollstuhlfahrende
  • Mozz, Liam Kastner: Erfand einen Luftreiniger, der mithilfe von Moos das Raumklima verbessert.
  • ReFlower, Erzbischöfliche Liebfrauenschule, Köln: Nachhaltiges Konfetti aus Schnittblumen.
  • CJD, Christophorusschule, Rügen: Verleihen und reparieren am Selliner Strand auf Rügen Strandutensilien wie Bälle, Strandspielzeug oder Luftmatratzen.
  • TheGreenClub, Gymnasium an der Wolfskuhle, Essen: Gestaltet als Schülergenossenschaft den Alltag der Schulgemeinschaft und der Nachbarschaft mit verschiedenen Projekten nachhaltiger.
  • Unique Nature GmbH, John F. Kennedy Schule, Esslingen: Entwickelte eine plastikfreie und recyclebare Folie für die Agrarwirtschaft, die Böden nicht schädigt und sogar wichtige Mineralien freisetzt.
  • Upbag, Landkreis-Gymnasium St. Annen: Nachhaltige Produktion von modernen Taschen unter Verwendung alter Materialien.
  • Vine Leaf Disease and AI, Elisabeth-von-Thadden Gymnasium, Heidelberg-Wieblingen: Ihre App differenziert Weinblattkrankheiten. Mit Hilfe der Analyse der KI können Winzer eine schnelle und exakte Analyse des Schädlings mit Handybildern durchführen.
  • ZweiWegGlas, Peter-Joseph-Lenné-Gesamtschule, Potsdam: Stellen Lampen aus alten Flaschen und Glühbirnen her.