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15.10.2015

Schülerlabore treffen ihre Auftraggeber bei den KickOffs von Lab2Venture

Forschen, experimentieren, planen – und Unternehmer werden? Für die Jugendlichen in den Projektgruppen der zwölf Schülerlabore, die sich an Lab2Venture beteiligen, wird es nun ernst.

Schüler arbeiten in einem Labor an einer Werkbank

© © Lab2Venture/DKJS 2015

Derzeit treffen sie bei den KickOff-Veranstaltungen erstmals auf Vertreter aus Wirtschaft und Forschung und bewerben sich in Teams für konkrete Aufträge. Genau dieser Anreiz ist für die Schüler groß: „Meine Motivation, hier bei einem Auftragsprojekt mitzumachen, sind die Selbstinitiative, die man hier ergreifen kann, das selbstständige Arbeiten und das wissenschaftliche Arbeiten“, erzählt der Abiturient Julian aus Berlin. Sein Team des Schülerlabors NatLab wird sich mit lebensmittelbedingten Erkrankungen beschäftigen. Das hört sich sehr medizinisch an, tatsächlich geht es darum, im Alltag zu erkennen, wann ein tierisches Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden kann oder wie Herstellung, Aufbewahrung und Transportwege sein müssen, um nicht an Infektionen zu erkranken. Auftraggeber ist das Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie an der Freien Universität Berlin. Konkret forschen werden die Schüler an selbst hergestelltem Mozarella. Im ersten Schritt wollen sie mit einem Fragebogen herausfinden, wie die Gewohnheiten beim Umgang mit Lebensmitteln sind. „Wir haben uns mit dem Auftraggeber darüber verständig, wie wir vorgehen können. Und wir haben bereits gelernt, wie man Aufwand und Material für so einen Auftrag kalkulieren muss“, so das erste Feedback des Teams. Die Motivation und Begeisterung für diese Form von Projekten teilt auch der Auftraggeber und Institutsleiter Prof. Markus Doherr: „Die Schüler lernen hier, sich im Team Problemen zu stellen, Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten und kritisch mit den Resultaten, die aus solchen Projekten entstehen, umzugehen. Ich finde eine Initiative wie Lab2Venture toll, wo man bereits mit jüngerem Zielpublikum, als wir es normalerweise an der Universität haben, umgeht und bereits Schüler an entsprechende Fragestellungen heranführt.“

Schüler arbeiten in einem Labor an einer Werkbank

© © Lab2Venture/DKJS 2015

Betreut werden die Schülerteams unter anderem von Lehramtsstudenten, die als Coach und Begleiter an Schülerlaboren arbeiten. Deutlich wird ein Nachholbedarf im Lehramtsstudium: „Dort kommt das Vermitteln von Kernkompetenzen wie selbstständiges Arbeiten und Kommunikationsfähigkeit gar nicht vor“, berichtet René M., Lehramtsstudent für Chemie und Biologie. Zwei weitere Teams am NatLab werden sich mit der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung auseinandersetzen – ein Auftrag des WWF – und mit der Gestaltung eines Experimentier-Handbuches für das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch. Das Schülerforschungszentrum Berlin an der Lise-Meitner-Schule kooperiert mit insgesamt vier Schulen und zwei Berliner Auftraggeber, dem Institut für Verfahrenstechnik an der TU Berlin und dem 3-D-Printshop. Hier werden die Schülerinnen und Schüler ein Prinzip entwickeln, wie Anatomie einfach gescannt werden kann, um anschließend Manschetten – etwa für die Fixierung bei Knochenbrüchen – maßzuschneidern. Die Ergebnisse ihrer Forschungsaufträge zeigen die Jugendlichen im nächsten Juni bei der Langen Nacht der Wissenschaft.

Weitere Informationen: www.lab2venture.de