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Aus der Praxis
Schulfirma Basics Unverpackt: ein Leuchtturm der Nachhaltigkeit
Die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Kleinmachnow. Ende vergangenen Jahres wurde ihre Firma „Basics Unverpackt“ von der Initiative „Fachnetzwerk Schülerfirmen“ zum zweitbesten Schulunternehmen Deutschlands gekürt.
Diese Jugend von heute … engagiert sich in den Projekten verschiedenster Initiativen für nachhaltige Projekte und bildet sich freiwillig selbst fort im Bereich Entrepreneur Education. Zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Kleinmachnow vor den südwestlichen Toren Berlins: Ende vergangenen Jahres wurde ihre Firma „Basics Unverpackt“ von der Initiative „Fachnetzwerk Schülerfirmen“ zum zweitbesten Schulunternehmen Deutschlands gekürt. An ihrem kleinen Stand direkt neben ihrer Schule bieten die 14 Schüler/innen der 8. bis 13. Klasse der anthroposophischen Schule 15 Produkte von Haferflocken über Penne und Waschmittel bis Shampoo an: alles Bio, alles unverpackt.
„Einen Leuchtturm der Nachhaltigkeit“, nannte Jurymitglied Eva Leupolz Mašović von der Technischen Universität Berlin den kleinen Laden in ihrer Laudatio bei der Preisverleihung. „Es ist großartig, wie hier analoge und digitale Lösungen zusammen gedacht werden, um möglichst nachhaltig zu arbeiten und gleichzeitig die Menschen im schulnahen Umfeld zu erreichen.“
"Ist das die Welt, in der wir leben wollen?"
Schon 2017 war der kleine Laden vom Land Brandenburg für sein nachhaltiges Konzept als „Energiesparmeister“ ausgezeichnet worden. „Wir alle kennen diese Bilder. Riesige Müllströme schwimmen durch die Meere, Meereslebewesen ersticken an Plastiktüten, und in den Wäldern sammeln sich verrottende Berge. Sowohl Tiere an Land als auch im Wasser, sterben qualvoll an unserem Müll“, schreiben sie zur Motivation auf ihrer Webseite und stellen die Frage: „Ist das die Welt, in der wir leben möchten?“ Die Antwort darauf geben sie viermal wöchentlich an ihrem Verkaufsstand, wo vor allem Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner aus der Nachbarschaft zum Einkauf vorbeischauen.
Gegründet wurde die Firma 2016. Die Gründerinnen und Gründer haben die Schule längst verlassen, aber rechtzeitig für ihre Nachfolge gesorgt. So machen sie es noch heute, denn das Abitur begrenzt die Beteiligung am Unternehmen. „Wir akquirierten den Nachwuchs in der 8. Klasse. Das erscheint uns als das sinnvolle Alter für Neueinsteiger“, sagt Paul Csipai, einer der beiden aus der 13. Klasse, die quasi vor der Rente stehen. Aber die Bereitschaft ist hoch. „Nachwuchssorgen haben wir nicht“, erklärt er.
Nachhaltigkeit vorleben und Unternehmertum lernen
Mit Basics Unverpackt wollen die Schülerinnen und Schüler die Umwelt durch Müllreduktion schützen. Ihre Kundschaft spart Energie durch das Weglassen von Plastiktüten und kann ganz bequem den Einkauf mit dem Abholen ihrer Kinder verbinden. Die Firma berechnet sehr geringe Gewinnspannen und investiert die Gewinne in die stetige Erweiterung ihrer Produktpalette und den Ausbau ihres Equipments.
„Diese Schülerfirma gibt uns die Möglichkeit, für unsere Überzeugungen und eine bessere Welt einzutreten und gleichzeitig erste Schritte in die Selbstständigkeit zu machen“, sagt Paul Csipai. Damit leben die Jugendlichen das vor, was das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zu einer seiner Maximen erhoben hat: Den Nachwuchs frühzeitig für seine Verantwortung für die Umwelt zu sensibilisieren und ihn im Rahmen der Entrepreneur Education mit dem Thema Selbstständigkeit zu konfrontieren.