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Aus der Praxis

Wieder in die Schülerrolle einfinden

Julia Fritz ist Referendarin an der Theodor-Heuss-Realschule Kornwestheim. Sie hat im Rahmen ihrer Ausbildung für das Fach Wirtschaftslehre an Unternehmenserkundungen teilgenommen.

Foto von J. Fritz

Interview mit J. Fritz

Frau Fritz, Sie haben im Rahmen Ihres Wirtschaftsstudiums ganz praktische Kontakte mit Unternehmen gehabt. Wie kam es dazu?

Fritz: Das Ganze hieß WiPP, Wirtschaftspraxisprogramm, war mit Unterstützung, der Firma Würth, ansässig in Schwäbisch Hall, die haben für die Seminargruppe von der PH Ludwigsburg, für die Wirtschaftsstudenten, eine große Exkursion angeboten mit verschiedenen Unternehmen, die eben besucht und erkundet wurden. Also, die einen waren eher handwerklich orientiert, die anderen eher in der Gastronomie, da haben wir dann ein Hotel besichtigt, dann einen Biobauernhof, und schließlich das Unternehmen Würth selbst.

Was nimmt man als Lehramtsstudentin fürs Studium dabei mit?

Fritz: Sich selbst mal wieder in die Schülerrolle so einzufinden und dann mal zu gucken: Wie reagiere ich darauf, wie wird so eine Führung durchgenommen, wie verstehe ich das, was die da sagen. Also ganz wichtig ist, vor allem für Schülerinnen und Schüler, dass derjenige, der die Führung eben leitet, sich auch sprachlich auf einem Niveau ausdrückt, das die Schülerinnen und Schüler verstehen. Also, das ist eine der größten Hürden, und natürlich hängt das dann auch gleichzeitig mit der Motivation zusammen. Sobald die Schülerinnen und Schüler etwas nicht verstehen, fangen sie irgendwann an, abzuschalten. Es muss quasi motivierend sein und auf einem sprachlichen Niveau, das die Schülerinnen und Schüler da abholt, wo sie eben stehen.

Haben Sie als Lehramtsanwärterin denn alles verstanden?

Fritz: Jaja, die waren sehr gut. Dadurch, dass wir eben im Wirtschaftsstudium waren, haben wir auch die Fachbegriffe gekannt, das ging schon. Nur dann eben das Berufsbild hinter der ganzen Sache zu sehen, war eine sehr interessante Sache. Dass die Gastronomie einfach wahnsinnig hohe Anforderungen stellt an die Mitarbeiter, mit Wochenendarbeit, mit Überstunden und allem Möglichen, das war einfach eine interessante Perspektive, die uns und wahrscheinlich den Schülerinnen und Schülern auch nicht so deutlich ist.

Was nehmen Sie aus Ihrer Praxiserfahrung mit in die Schule?

Fritz: Dass eine Art Mix stattfindet, einmal natürlich die Theorie, was wird hier gemacht, dass man das dann mit verschiedenen Sinnen aufnimmt, und zum anderen ist es natürlich auch wichtig, dass man sich selber Fragen beantworten kann, durch Zuschauen oder durch das Gespräch, und im Idealfall kann man selber noch irgendetwas machen oder ausprobieren.

Was könnte man Schülerinnen und Schüler zum Beispiel ausprobieren lassen?

Fritz: Wenn man jetzt zum Beispiel, ja, in eine Bäckerei beispielsweise geht, dann einfach mal probieren, eine Brezel zu formen. Das ist jetzt mal ein ganz triviales Beispiel, aber um das mal ein bisschen zu veranschaulichen.