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Aus der Praxis

Das Lehrerforum in Hanau im Rückblick

Über 320.000 Stichwörter in 32 Bänden umfasst das legendäre Deutsche Wörterbuch. Mit der Arbeit daran begannen die Initiatoren Jacob und Wilhelm Grimm im Jahr 1838. Ganze 123 Jahre später, im Januar 1961, erschien der letzte Band. Eine gewaltige Unternehmung. Mit sehr viel Geist. Die Brüder Grimm stammen übrigens aus Hanau. Dort ging es am 28. und 29. September 2012 wieder einmal um Unternehmungen und Geist, und zwar im Rahmen eines Lehrerforums der BMWK-Initiative „Unternehmergeist in die Schulen“.

Das Denkmal der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm vor dem Rathaus auf dem Marktplatz in Hanau.

Das Denkmal der Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm vor dem Rathaus auf dem Marktplatz in Hanau.

© BMWi, Unternehmergeist in die Schulen

Geld ist nicht alles

Entrepreneurship Education zur Förderung von Unternehmergeist hat in den letzten Jahren von vielen Seiten Zuspruch und in den Schulen entsprechenden Auftrieb erfahren: Dieses Fazit zog Prof. Dr. Ewald Mittelstädt von der Fachhochschule Südwestfalen Meschede in seinem Eröffnungsvortrag am Freitagnachmittag „Entrepreneurship Education in der ökonomischen Bildung“. Dabei müsse sich keinesfalls jede Schülerin und jeder Schüler selbständig machen. Unternehmergeist benötige nämlich nicht nur der Entrepreneur, sondern  auch den Intrapreneur, also der engagierte Angestellte an seinem Arbeitsplatz. Das Motiv, tatsächlich aber unternehmerisch aktiv zu werden, sei dann keinesfalls immer das Geld. Im Gegenteil: Oftmals seien die Verdienstmöglichkeiten für potenzielle Selbständige in einer alternativen angestellten Beschäftigung durchaus lukrativer. Etwas Anderes sei also für die Entscheidung, den „eigenen Weg“ zu gehen, entscheidend: beispielsweise Neugier, Kreativität, Risikobereitschaft oder Verantwortungsgefühl.

Prof. Dr. Ewald Mittelstädt von der Fachhochschule Südwestfalen Meschede während seines Eröffnungsvortrags.

Prof. Dr. Ewald Mittelstädt von der Fachhochschule Südwestfalen Meschede während seines Eröffnungsvortrags.

© BMWi, Unternehmergeist in die Schulen

Bessere Schüler, bessere Schule

Unternehmergeist-Projekte wie Schülerfirmen wirken dabei nach den Erfahrungen von Stefan Prochnow, Mitglied der Schulleitung an der Hohen Landesschule in Hanau, und Günther Rau, Schulleiter der Beruflichen Schulen in Gelnhausen, weit über die unmittelbaren ökonomischen Know-how-Erwerb hinaus. Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler führt ihr  Einsatz für die eigene Firma dazu, dass alle ihre schulischen Leistungen durch die Bank besser werden.  Aus Sicht der Schule wird das Angebot von Schülerfirmen zum Alleinstellungsmerkmal und damit zum Wettbewerbsvorteil in der Konkurrenz der Schulen untereinander.

Stefan Prochnow, Mitglied der Schulleitung an der Hohen Landesschule in Hanau, und Günther Rau, Schulleiter der Beruflichen Schulen in Gelnhausen.

Stefan Prochnow, Mitglied der Schulleitung an der Hohen Landesschule in Hanau, und Günther Rau, Schulleiter der Beruflichen Schulen in Gelnhausen.

© BMWi, Unternehmergeist in die Schulen

Let‘s work together

Lehrerinnen und Lehrer wünschen sich für die Vorbereitung und Durchführung von Unternehmergeist-Projekten Kontakt zu und Austausch mit Fachkollegen: Das wussten die Forenprogrammmacher aus den Rückläufen vorhergehender Foren. Grund genug, solche Kontakte mit Unterstützung des Moderators Frank Liffers anzubahnen und Wege des Austauschs und der Zusammenarbeit aufzuzeigen. So lernten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch ein Speed-Dating zunächst kennen und fanden sich dann zu Arbeitsgruppen zusammen. Die Wunschthemen dieser Arbeitsgruppen waren in einer vorbereitenden Umfrage ermittelt worden waren (Kooperationen in und außerhalb der Schule, Benotung von Unternehmergeist-Projekten, Einbindung  von Unternehmergeist-Projekten in den Unterricht, Businessplan und Schülerfirmen).

Das Motto von Götz W. Werner, Gründer der dm Drogerie-Märkte.

Das Motto von Götz W. Werner, Gründer der dm Drogerie-Märkte.

© BMWi, Unternehmergeist in die Schulen

So tickt ein Unternehmer

Was genau ist Unternehmergeist? Auskunft darüber gaben Regine Rang, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin der eigenen Rechtsanwaltsgesellschaft Rechtwerk, und Ralf Juhre, Chef der Beratungsfirma Ingenior. Sie standen Rede und Antwort auf die Fragen einer Gruppe von Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der Realschule im Schulzentrum Hessen-Homburg. Begleitet wurden diese von ihrer Lehrerin und Konrektorin Marion Schör-Koch. Sie hatte ihre Schützlinge auf diese Unternehmer-Befragung ausführlich vorbereitet: nicht zuletzt übrigens mit Hilfe einer Fragenliste für Unternehmer-Interviews, die in der GründerKlasse Nr. 3 „Praxiskontakte“ zu finden ist.

Regine Rang, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin, und Ralf Juhre, Chef einer Beratungsfirma, stehen den Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der Realschule im Schulzentrum Hessen-Homburg Rede und Antwort. BildVergroessern

Regine Rang, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin, und Ralf Juhre, Chef einer Beratungsfirma, stehen den Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klasse der Realschule im Schulzentrum Hessen-Homburg Rede und Antwort.

© BMWi, Unternehmergeist in die Schulen

Audio-Beitrag: „So tickt ein Unternehmer“

So tickt ein Unternehmer

Skript zum Audio-Beitrag „So tickt ein Unternehmer“ (PDF, 174 KB)

Learning by doing

Schwerpunkt des Praxisvormittags am Samstagmorgen waren schließlich wie immer Workshops mit Einführungen und Trainings einiger Initiativen des Initiativkreises "Unternehmergeist in die Schulen": business@school, Deutscher Gründerpreis für Schüler, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Jugend gründet, JUNIOR sowie TheoPrax.

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